Richtig, die Grundschule geht bis zur 4. Klasse. Die Hauptschule bis zur 9. Klasse (also 5 Jahre), die Realschule bis zur 10. Klasse und das Gymnasium ging lange bis zur 13. Klasse, wurde aber jetzt bis zur 12. Klasse verkürzt ("G12"). Die Eltern entscheiden nach der 4. Klasse nach den Noten und evtl. nach einem Gespräch mit dem Lehrer, auf welche Schule das Kind gehen soll. Die Noten alleine sind nach der 4. Klasse nicht unbedingt aussagekräftig, es gibt auch "Spätstarter", die dort schlechte Noten haben, aber eigentlich aufs Gymnasium gehören.
Im Prinzip kann man jederzeit die Schulform wechseln. In der Praxis wird es nach der 6. Klasse sehr selten gemacht, da dann der Unterschied im Wissen schon zu groß ist. Sind die Noten eines Kindes (egal in welcher Schulform) zu schlecht, muss es "sitzenbleiben" und das Schuljahr wiederholen. Deshalb will man vermeiden, dass die Kinder überfordert werden.
In Deutschland ist Bildung eine Angelegenheit der Bundesländer, deshalb gibt es in jedem Bundesland leicht verschiedene Regelungen. In einigen Bundesländern gibt es in der 5. und 6. Klasse eine Orientierungsstufe, bei der die Kinder leichter zwischen den verschiedenen Schulformen wechseln können. Es gibt auch Kombinationen der Schulformen, z.B. eine kombinierte Haupt- und Realschule, bei der man nach der 9. Klasse entscheiden kann (wenn die Noten gut genug sind), noch eine Klasse länger zu bleiben und damit den Realschulabschluss zu erwerben. In vielen Realschulen hat man mit dem Abschluß der 9. Klasse auch automatisch den Hauptschulabschluss. Es gibt auch ganz wenige Fälle, wo Schüler nach dem Abschluss der Realschule noch auf die gymnasiale Oberstufe (ab Klasse 11) gehen.
Außerdem gibt es Gesamtschulen, bei der alle drei Schulformen unter einem Dach sind, und die dann oft in der 5. und 6. Klasse auch ein System haben, das den Wechsel zwischen den Schulformen einfach macht.
[Fortsetzung folgt]