Betrachtet man die letzte Aussage genauer, kann man zwar den Rückgang der Bevölkerung in vielen europäischen Ländern bestätigen, aber aus meiner Sicht ist die Zuwanderung kein langfristiges Remedium. Ein entscheidender Faktor, der auf sehr niedrigem Niveau liegenden Geburtenrate in der EU, scheint die Emanzipation der Frauen zu sein. Untersuchungen zeigen, dass die Geburtenrate der Immigrantinnen nach ihrer Einwanderung in die EU ebenfalls wesentlich abnimmt. Deswegen werden sie keine bedeutsame Rolle bei den europäischen Bevölkerungszahlen spielen, im besten Fall nur einige Prozente. Ein weiterer nennenswerter Punkt ist der Pull-Faktor der europäischen Länder, der ausgebildete Fachleute aus dem nahen bis fernen Osten anzieht. Hier lässt sich Deutschland mit seiner konstruktiven Migrationspolitik als ein gutes Beispiel zeigen: Für hoch qualifizierte Ausländer außerhalb der EU gibt es z. B. die Blaue Karte EU, deren Besitzer sich um die Niederlassungserlaubnis in Deutschland schon nach einem berufstätigen Aufenthalt von ca. 2 Jahren bewerben können. Mit diesen Zuwanderern lässt sich der Arbeitskräftebedarf decken und das Rentensystem stabilisieren.