Whiskey und Molke Heute hab ich vergessen, den Hund in meinem Rechner zu füttern. Er will Schauspieler werden und der goldene Bär ist ihm ein fast unerträglicher Anreiz. Jedoch hat er sich im Zeitverlauf merkbar vergröbert, heute interessiert er sich brennend für Obstkerne und Seekuhsteaks. Ich hab Lewitscharoffs Roman Blumenberg gelesen, glaube, wenn das wirklich schillernde Prosa ist, müsse Prosa als Medium sehr eingeschränkt sein. Obwohl ich den Roman nicht abwerten möchte. Der Problem könnte beim Wort schillern liegen. Trotzdem scheint es, dass im Begriff dieses Buches etwas eher beklemmendes, eine Art Abscheu zugrunde liegt. Mag sein, die Ehrfurcht fürs unverwahrlosbare Leben druckt etwas ziemlich unangenehmes aus. Ich höre mich im Zimmer sitzen, typen, flüstere ununterbrochen den Ohrwürmer, “muss alles wieder umlernen”. Nachdem ich fünf Stücke Kokosnusstempehsteak gegessen habe fange ich wieder an, die Schritte des Gradientverfahrens auswendig zu lernen. Die Dämmerung bricht und meine Brille auch.