Die Portugiesische Küche ist trotz der geringen Größe Portugals sehr vielfältig und in Deutschland weitgehend unbekannt. Als Küstenland dominieren natürlich Fische und Meeresfrüchte. Daneben sind Fleisch, Gemüse, Kartoffeln und Bohnen sehr wichtig. Aus diesen Zutaten werden die raffiniertesten portugiesischen Spezialitäten gekocht, gebacken, gerührt und serviert. Zum portugiesischen Nachtisch schließlich gehören sehr süße, sehr kleine Kuchen und andere Leckereien. Entdecke in diesem Artikel die kulinarische Bandbreite Portugals. Wir laden dich ein auf eine köstliche Reise und locken dich an Portugals Strände, in den Brasilianischen Regenwald und ins unbekannte Kap Verde. Komm einfach mit!

Kulinarische Reise, um portugiesische Spezialitäten zu probieren

Portugal ist wegen seines atlantisch bis subtropischen Klimas fast das ganze Jahr über ein sehr angenehmes Reiseziel. Es lockt uns mit schmachtender Fadomusik, fast 2000km Küstenlänge, einer faszinierenden Geschichte und einer ganz besonderen Küche. Hast du auch Lust auf eine Tour entlang der Küste, darauf Land und Leute kennenzulernen? Dann beginne doch gleich mit einem Portugiesisch-Einstiegskurs und bereite dich auf deine Reise vor. Denn nur, wenn du dich auf Portugiesisch verständlich machen kannst, wirst du wirklich in Kontakt mit Einheimischen kommen. Strände und Sehenswürdigkeiten sind toll, aber einzigartig ist und bleibt die portugiesische Küche mit ihren einzigartigen Spezialitäten. Komm mit auf eine Reise durch die Geschmäcker!

Suppen

Suppen sind ein wesentlicher Bestandteil einer portugiesischen Mahlzeit – als Vorspeise oder in Form von Eintopf als Hauptgericht. Entsprechend gibt es eine enorme Vielfalt an Suppen und Eintöpfen. Die „Caldo Verde“, die „Açorda“, die bekannte „Gaspacho“ und eine Vielfalt an „Caldeiradas“, die überall anders zubereitet werden.  Eine besondere portugiesische Spezialität ist die Sopa de Pedra, denn sie wartet mit einer witzigen Historie auf. Der Legende nach geht die Suppe auf einen Bettelmönch zurück, der sich eine Steinsuppe kochen wollte. Nur um sie noch köstlicher zu machen bat er um weitere Zutaten, die dann die eigentliche Suppe ergaben. Den Stein aber behielt er für weitere Kochsessions.

Fisch und Meeresfrüchte

Fisch und Meeresfrüchte

Natürlich: Portugal hat reichlich Küste, also auch eine lange Geschichte der Fischerei und entsprechend fischreich ist die Küche. „Bacalhau“, das portugiesische Nationalgericht findet sich in jedem Supermarkt, der dann auch entsprechend riecht. „Bacalhau“ ist ein eingesalzener und getrockneter Fisch, meist Kabeljau. Die Tradition der Herstellung von Trockenfisch stammt aus dem 8. Jahrhundert und zwar von den Nordnorwegern. Trotzdem ist der „Bacalhau“ in Portugal Nationalsymbol und wird in Film, Literatur, Musik und bildender Kunst vielfach thematisiert.

Käse

In Portugal gab es schon immer viel Weideland, dementsprechend auch eine lange Käsetradition. Obschon wir in Deutschland Käse vor allem mit Frankreich und vielleicht noch Spanien verbinden, finden sich in Portugal besondere Spezialitäten. Aus Schafsmilch wird der starke Serra-Käse mit gummiartiger Konsistenz hergestellt. Auch der „Queijo de Azeitão“ wird aus Schafsmilch hergestellt, allerdings wird statt Lab eine Distelart verwendet. Dieses Herstellungsverfahren geht auf die jüdischen Speisegesetze zurück, hat jedoch auch den Vorteil, dass der Käse wirklich vegetarisch ist. Der „Queijo Regional Saloio“ wird in der Estremadura und zwar aus einer Mischung aus Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch hergestellt. Der „Queijo Toledo“ schließlich ist, ganz untypisch für Portugals Küche, mit rotem Pfeffer gewürzt.

Süßspeisen

Portugiesische Süßspeisen machen ihrem Namen alle Ehre, denn sie sind wirklich unheimlich süß. Einige Rezepte für marzipanhaltige Küchlein stammen noch aus der arabischen Besetzung im Mittelalter. Daneben gibt es wieder Desserts, die wir auch in Deutschland kennen, wie den „Armen Ritter“ oder den einfachen Milchreis. Der berühmte „serradura“-Pudding stammt sogar aus China. Auch in die Welt portugiesischer Süßspeisen spielt die historische Rolle als Kolonialmacht hinein, denn diese haben sich die Eroberer gerne abgeschaut. Vor allem aber werden Süßspeisen-Rezepte in der Familie weitergereicht und haben deshalb immer eine lange Tradition. Weitere Portugiesische Spezialitäten sind auch der „mil folhas“-Pudding und verschiedene Arten von „pastéis de feijão“ – portugiesische Bohnenküchlein. Die „salame de chocolate“ ähnelt unserem kalten Hund (allerdings mit Portwein) und der „bolo de Xadrez“ ist der portugiesische Schachkuchen. Die „pastéis de Tentúgal“ stammen aus einem Nonnenkloster. Sie enthalten viel Eigelb, das Eiweiß wurde nämlich zum Stärken der Hauben gebraucht.

Getränke – nein Wein

Zum Essen wird in Portugal natürlich eine weitere portugiesische Spezialität gereicht: Wein. Besonders bekannt ist der Portwein, dessen Reben ausschließlich im Douro-Tal wachsen dürfen und für den die Trauben handverlesen werden. Die Gärung wird durch Zugabe von Weinbrand gestoppt, sodass viel Restsüße erhalten bleibt. Außerdem wird der Portwein so sehr hochprozentig und kann lange gelagert werden. Daneben gibt es den Madeira. Dieser wird ebenso wie Portwein hergestellt, allerdings werden dessen Reben ausschließlich auf der gleichnamigen Insel angebaut. Schließlich gibt es noch den „Vinho Verde“, den grünen Wein aus dem Norden Portugals. Dieser Perlwein entspricht unserem Federweißer, ist spritzig und enthält wenig Alkohol.

Kulinarische Reise nach Portugal

Bekommst du bei all diesen leckeren Gerichten auch schon Appetit auf das Essen in Portugal? Beginne dein Portugal-Abenteuer doch noch heute Abend mit einem Besuch in einem portugiesischen Restaurant. Oder du kochst selbst mit Freund*innen ein paar der oben genannten Gerichte nach. Passend dazu such dir doch gleich deine*n Portugiesischlehrer*in und tauch ein in diese köstliche Welt des Portugiesischen. Und frag mal nach, ob der „Bacalhau“ in Portugal bzw. Brasilien wirklich so eine Spezialität ist. Deine kulinarische Reise nach Portugal kann schon hier und heute beginnen, es liegt nur an dir!

Portugiesisch außerhalb Europas

Wenn die Rede von Portugiesisch ist, denken wir in Deutschland immer zuerst an Portugal. Doch Portugiesisch ist eine Weltsprache! Es wird, neben den gerade einmal 10 Millionen Einwohner*innen von Portugal, insgesamt von 270 Millionen Menschen gesprochen. Portugal eroberte im 15. und 16. Jahrhundert weite Teile Südamerikas, Gebiete in Afrika und Asien. Noch heute ist Portugiesisch deshalb die Landes- oder doch zumindest eine wichtige Minderheitensprache in Brasilien, Argentinien, Paraguay und Urugay. Darüber hinaus wird Portugiesisch auch in Angola, Äquatorialguinea, Guinea-Bassau, Kap Verde, Mosambik, São Tomé und Príncipe, Namibia und im Senegal gesprochen. Selbst in Macau und Osttimor ist Portugiesisch die Landessprache und sogar in Indien und Japan gibt es große portugiesischsprachige Minderheiten. Mit deinen Portugiesischkenntnissen sprichst du bald eine verkannte Weltsprache!

Portugiesische Kultur außerhalb Europas

Die Portugiesen haben im Zuge ihrer aggressiven imperialistischen Invasionen ihre Kultur natürlich nicht einfach in ihre Kolonien exportiert. In Südamerika vermischten sich indigene, afrikanische und portugiesische Elemente und bildeten jeweils eine landestypische Kultur. Auch in Asien und Afrika blieben lokale Elemente immer stark erhalten.

Südamerika

 

Südamerika

Wie beispielsweise das Capoeira, eine Mischung aus Tanz und Kampfkunst aus Brasilien, die auch in Deutschland immer mehr Anhänger*innen findet. Brasilien ist das größte portugiesischsprachige Land der Welt. Durch seine zwanzigmal größeren Bevölkerung spielt Brasilien auf der internationalen Bühne die weitaus größere Rolle. Wenn du Bolsonaro einmal die Meinung geigen willst, sind Portugiesischkenntnisse also unerlässlich. Die Brasilianische Küche ist sehr divers, aber immer noch stark von Portugal als Kolonialmacht beeinflusst. Zur Verköstigung insbesondere von Sklav*innen importierte Portugal billige, haltbare Nahrungsmittel. Diese prägen noch heute die brasilianische Küche: Schwarze Bohnen, Reis, Maniok und natürlich der unverzichtbare „Bacalhau“. Eine Besonderheit Brasiliens ist vielleicht der Obstreichtum, schließlich wachsen hier Ananas, Guaven, Mangos, Apfelsinen, Papayas und Maracujas.

Afrika

In vielen Ländern des südlichen Afrika gibt es bedeutende portugiesischsprechende Minderheiten und in sechs Ländern ist Portugiesisch sogar die Amtssprache. Auch in Angola ist die typische portugiesische Spezialität, der „Bacalhau“, in vielen Gerichten zu finden. Daneben spielen Eintöpfe mit Bohnen, Mais und Maniok eine wichtige Rolle. Auch in Mosambik werden neben traditionellen Gerichten v.a. in Hotels und Restaurants portugiesische Speisen angeboten. Außerdem sind, wenn europäische Standards gefragt sind, am ehesten portugiesische Produkte zu bekommen. Selbst auf den Kapverdischen Inseln ist der portugiesische Einfluss auf die Küche noch spürbar. In großem Stil werden noch heute Oliven und Wein importiert, auch auf die fast unbekannten Inseln von São Tomé und Príncipe.

Portugiesisch in Deutschland

Man könnte meinen, dass Portugal und Deutschland enge kulturelle Bande verknüpfen, obwohl sie keine direkten Nachbarländer sind. Teilen doch beide eine lange Geschichte von internationalem Handel, sowie eine kolonialistische Vergangenheit. Trotzdem sehen wir auf den Flaniermeilen kaum einmal ein portugiesisches Restaurant. Gut, musikalische Kenner sind mit Bossa Nova, Samba und Fado vertraut. Und einen Caipirinha oder einen Batida de Coco haben auch schon viele von uns probiert. Mittlerweile entstehen auch immer mehr Capoeira-Schulen in Deutschland. Dennoch könnte die Portugiesisch-Deutsche-Freundschaft einen Auftrieb vertragen. Portugiesisch zu lernen ist in Deutschland gar nicht so einfach. Denn um Kosten zu sparen, wurden an den meisten Volkshochschulen und Universitäten Kurse gestrichen. Probier es doch einfach mal mit einem Portugiesisch-Onlinekurs und schau, wie weit du mit deiner portugiesischen Expedition kommst.

Fazit

In Deutschland ist die Portugiesische Kultur, Küche und Sprache fast unbekannt. Wir kennen den Caipirinha, den Samba, die Telenovela und den Portwein, aber dann hört es auch schon auf. Dabei bietet Portugal einen reichen Schatz an Kulturgut und liegt – bei wundervollem Wetter – doch praktisch um die Ecke. Portugals Küche ist wirklich einzigartig und gerade weil sie in Deutschland kaum bekannt ist, immer eine Reise wert. Ich lade dich ein, die Tür zur Welt der portugiesischen Spezialitäten noch heute zu öffnen: Melde dich zu einem unserer Portugiesisch-Sprachkurse an und tu den ersten Schritt. Wenn du Interesse hast, such dir aus dieser Liste einen tollen Portugiesisch-Lehrer. Kurz gesagt: Vielleicht ist dieser erste Schritt der Anfang einer langen Reise? Und diese könnte dich um den ganzen Erdball führen, von Portugal in den Süden Afrikas, über die Azoren bis nach Brasilien.

 

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