Wie schreibt man auf Japanisch?

Japan ist eines dieser Länder, dass viele Menschen weltweit fasziniert. Die einzigartige Kultur und Kunst, die wunderschöne Landschaft und das leckere Essen ziehen jedes Jahr Unmengen an Besuchern an. Aber auch die Sprache des Landes ist bei Lernenden ungemein beliebt. Zwar ist sie durchaus eine der schwierigeren Sprachen, das Interesse an ihr ist aber ungebrochen. Ein Grund dafür sind möglicherweise die international so beliebten Mangas, japanische Zeichentrick-Geschichten.

Du willst auch Japanisch lernen? Dann ist der erste Schritt auf dem Weg dahin, Japanisch schreiben zu lernen. In diesem Artikel stellen wir dir die Besonderheiten der japanischen Schrift sowie die drei Schriftsysteme vor.

Japanisch schreiben — Diese Schriftsysteme musst du kennen

Eine der ersten Hürden, auf die neue Japanisch Lernende stoßen, sind die Schriftsysteme. Anders als in Ländern, die das lateinische Alphabet verwenden, gibt es in Japan nämlich nicht nur ein Schriftsystem. Vielmehr gibt es ganze drei. Bei diesen Schriftsystemen handelt es sich um die sogenannten Hiragana, Katakana und Kanji. Wenn du Texte auf Japanisch schreibst, brauchst du vor allem Hiragana und Kanji, aber auch Katakana wirst du gelegentlich verwenden. Was diese Systeme auszeichnet, warum es sie überhaupt gibt und wofür du sie nutzt stellen wir dir nun im Detail vor.

Hiragana

Japanisch schreiben

Hiragana istsind ein Silbenalphabet, das vor allem als Umschrift für japanische Wörter verwendet wird.werden. Darüber hinaus werden Formen oder Funktionswörter aus der Grammatik mit diesen Zeichen geschrieben. Ein drittes Anwendungsgebiet sind die sogenannten furigana (ふりがな) oder yomigana (読み仮名). Dabei handelt es sich um Lesehilfen für die Schriftzeichen des Kanji. Solche Hilfen findest du beispielsweise in Kinderbüchern und für Sprachenlerner. Ursprünglich entstanden sind die Zeichen aus chinesischen Schriftzeichen. Die Hiragana, wie sie heute genutzt werden, sie eine Abwandlung beziehungsweise Vereinfachung ihrer chinesischen Vorgänger.

Insgesamt gibt es 46 Zeichen in diesem Silbenalphabet, die sämtliche Laute des Japanischen abbilden können. Jedes der Zeichen verschriftlicht entweder einen Silbenvokal oder einen Konsonanten in Kombination mit einem Vokal. Kleinste Ergänzungen in Form von Strichen können die verfügbaren Silben noch erweitern oder den jeweiligen Laut abändern. Zum Beispiel kann die Silbe か ka mit einer minimalen Änderung zu が ga werden.

Hiragana
あ a い i う u え e お o
か ka き ki く ku け ke こ ko
が ga ぎ gi ぐ gu げ ge ご go
さ sa し shi す su せ se そ so
ざ za じ ji ず zu ぜ ze ぞ zo
た ta ち chi つ tsu て te と to
だ da ぢ ji づ zu で de ど do
な na に ni ぬ nu ね ne の no
は ha ひ hi ふ fu へ he ほ ho
ば ba び bi ぶ bu べ be ぼ bo
ぱ pa ぴ pi ぷ pu ぺ pe ぽ po
ま ma み mi む mu め me も mo
や ya   ゆ yu   よ yo
ら ra り ri る ru れ re ろ ro
わ wa を wo ん n/m

Katakana

Das zweite Schriftsystem, das du kennen solltest, sind die Katakana. Ihr Alphabet verschriftlicht die gleichen Silben wie auch die Hiragana. Wie du feststellen wirst, sieht es jedoch ganz anders aus. Nun fragst du dich bestimmt, wozu es zwei Schriftsysteme gibt, wenn sie doch beide dasselbe abbilden. Das hat einen einfachen Grund. Während Hiragana rein japanische Wörter abbilden, werden Katakana für Fremdwörter oder aus anderen Sprachen entlehnte Begriffe genutzt. Möchtest du beispielsweise deinen deutschen Namen auf Japanisch schreiben, würdest du das mit den Katakana tun.

ア a イ i ウ u エ e オ o
カ ka キ ki ク ku ケ ke コ ko
ガ ga ギ gi グ gu ゲ ge ゴ go
サ sa シ shi ス su セ se ソ so
ザ za ジ ji ズ zu ゼ ze ゾ zo
タ ta チ chi ツ tsu テ te ト to
ダ da ヂ ji ヅ zu デ de ド do
ナ na ニ ni ヌ nu ネ ne ノ no
ハ ha ヒ hi フ fu ヘ he ホ ho
バ ba ビ bi ブ bu ベ be ボ bo
パ pa ピ pi プ pu ペ pe ポ po
マ ma ミ mi ム mu メ me モ mo
ヤ ya   ユ yu   ヨ yo
ラ ra リ ri ル ru レ re ロ ro
ワ wa ヲ wo ン n/m

Kanji

Das dritte Schriftsystem, das dir begegnen wird, sind die sogenannten Kanji. Während Hiragana und Katakana Silbenalphabete sind, sind Kanji Schriftzeichen. Das bedeutet, dass sie nicht nur Silben, sondern ganze Wörter abbilden können. Auch gibt es von ihnen wesentlich mehr Zeichen als von den anderen beiden Alphabeten. So gibt es weit über 50.000 Kanji. Sie entstammen ebenfalls ursprünglich dem Chinesischen, tragen heute aber nicht mehr immer die gleiche Bedeutung. Glücklicherweise musst du diese Kanji nicht alle lernen. Um im Alltag gut zurechtzukommen, reichen rund 2000 davon aus. Wofür nutzt man Kanji nun? Du verwendest sie beispielsweise, um einheimische Namen auf Japanisch zu schreiben. Auch Verben, Nomen und Adjektive werden mit diesen Schriftzeichen abgebildet.

Kanji Bedeutung Kanji Bedeutung
Sonne Leben
eins Kind
groß Minute
Jahr Osten
Mitte drei
treffen gehen
Mensch, Menschen gleich
Buch jetzt
Mond, Monat hoch, teuer
lang Geld, Gold
Land Zeit
ausgehen Hand
hoch, oben sehen, schauen
10 Stadt
Reis Macht

Neben Kanji, Hiragana und Katakana gibt es auch noch ein weiteres Alphabet, das Japaner gerne nutzen: das lateinische. Durch Globalisierung und internationalen Austausch siehst du in Japan heutzutage auch häufig Wörter, die du auf Anhieb lesen kannst. Diese Schriftart ist unter dem Namen Romaji bekannt und wird vor allem auf Straßenschildern und Ähnlichem genutzt. Das Ziel dahinter ist, dass beispielsweise auch Touristen sich in Japan zurechtfinden können, ohne die einheimische Schrift zu beherrschen.

Die japanische Schreibrichtung

japanische lernen

Im Japanischen unterscheidet sich nicht nur das Alphabet, sondern die Sprache wird auch noch in einer ganz anderen Richtung geschrieben. Vom Deutschen bist du es gewohnt, von links nach rechts zu schreiben. In Japan gibt es dagegen eine ganz andere Schreibrichtung. Wie du es vielleicht von Bildern kennst, wird Japanisch traditionell von oben nach unten und von rechts nach links geschrieben. Das hat außerdem zur Folge, dass japanische Bücher gemeinhin von hinten nach vorne gelesen werden, zumindest aus unserer Perspektive.

Ein weiterer Unterschied zu lateinischen Buchstaben ist, dass die japanischen Schriftzeichen generell gleich groß und breit sind. Das schafft einerseits ein schönes ästhetisches Gesamtbild. Beispielsweise ist die japanische Kalligrafie eine der schönsten schriftbasierten Kunstformen der Welt. Andererseits erschwert es Nicht-Muttersprachlern, zu erkennen, wo zum Beispiel Sätze aufhören oder beginnen.

Nun ist die vertikale Schreibweise allerdings nicht die einzige. Tatsächlich wird inzwischen durchaus auch horizontal geschrieben, also so, wie wir es zum Beispiel in Deutschland tun. Was eigentlich als lediglich platzsparende Maßnahme begann, ist heute weitaus verbreiteter. Siehst du einmal einen horizontal geschriebenen Text, musst du allerdings aufpassen. Denn hier musst du von links nach rechts lesen und nicht andersherum, wie bei der vertikalen Richtung. Interessanterweise werden die beiden Schreibrichtungen gerne auch mal gemischt. In Zeitungen beispielsweise wirst du eine Kombination aus horizontalem und vertikalem Text finden. Dort werden die Zeitungsartikel meist horizontal, Überschriften dagegen meist vertikal geschrieben. Briefe oder Internetbeiträge sind dagegen mittlerweile fast ausschließlich horizontal.

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Wie kannst du Japanisch schreiben lernen?

Wenn du lernen möchtest, wie du richtig auf Japanisch schreibst, solltest du dich erstmal an die Zeichen selbst gewöhnen. Dabei geht es in einem ersten Schritt lediglich darum, die Striche und ihre Reihenfolge kennenzulernen. Denn um Japanisch schreiben zu lernen, musst du erkennen, wie bereits kleinste Striche oder Kreise die Silbenbedeutung ändern können. Vokabeln lernst du deshalb am besten erst etwas später. Um dir die ungewohnten Zeichen einzuprägen hilft es, wenn du japanische Texte abschreibst. Für Anfänger empfiehlt es sich, zu Beginn einen Füller zu verwenden. Mit ihm lassen sich die feinen Striche leichter zeichnen als zum Beispiel mit Kugelschreiber.

Lerne Japanisch mit Gleichgesinnten

Japanisch zählt zu den schwierigsten Sprachen der Welt, nicht zuletzt aufgrund der verschiedenen Schreibsysteme. Um diese Sprache zu meistern, musst du Zeit investieren und vor allem viel üben Üben. Am besten gelingt dir das, wenn du dich mit anderen Japanisch-Lernenden zusammentust. Auf italki kannst du dir Sprach-Buddies suchen, mit denen du zusammen Japanisch lernen kannst. Außerdem hast du hier die Möglichkeit, dir deinen eigenen Japanisch Lehrer zu suchen. Die professionellen Lehrerinnen und Lehrer sind Muttersprachler und können dir bei sämtlichen Themen rund um die Sprache helfen. Willst du dich in deiner Freizeit mit der Schrift und Kultur des Landes vertraut machen? Dann lohnt sich ein Blick auf unseren Artikel „Was sind Mangas?“. Dort lernst du alles über die gezeichneten Geschichten und kannst dich gleichzeitig an die ungewohnte Schrift gewöhnen.

 

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