Für uns Europäer sehen Sprachen wie Japanisch oder Chinesisch sehr exotisch aus. Denn anders als Deutsch, Französisch oder Spanisch, verwenden sie ein völlig anderes Schriftsystem. Zwar macht es das Lernen dieser Sprachen komplizierter, aber gleichzeitig ist es auch super interessant. Denn die Sprache eines Landes ist die Tür zu dessen Kultur. Und die japanische Kultur ist besonders interessant. Wenn man Japanisch lernen möchte, muss man sich unter anderem mit den Kanji beschäftigen.

In diesem Artikel erklären wir dir alles, was du über dieses Thema wissen musst, einschließlich der Bedeutung von Kanji und wie viele Kanji es gibt.

Was sind Kanji?

Zuerst werden wir aber erörtern, was Kanji überhaupt sind. Das japanische Schriftsystem besteht aus drei Schriftzeichengruppen: Hiragana, Katakana und Kanji. Dabei hat jede Gruppe eine bestimmte Aufgabe im Schriftsystem zu erfüllen. Wenn man Japanisch sprechen möchte, sollte man all drei Gruppen kennen. Allerdings fangen die meisten Japanischschüler mit den Hiragana an. Deshalb werden wir auch damit anfangen, dir erst einmal die anderen zwei Gruppen zu erklären.

Hiragana und Katakana

Sowohl Hiragana als auch Katakana sind Silbenschriften, die aus Kana bestehen. Kana ähneln unseren Buchstaben, denn sie haben keine eigene Bedeutung. Denn diese erlangen sie erst, wenn sie mit anderen Kana zusammengesetzt werden. Genauso wie also unsere Buchstaben. Zum Beispiel das “b” alleine bedeutet nichts. Wenn wir aber noch ein “a” und ein “r” hinzufügen, bekommen wir das Wort “Bar”. Allerdings gibt es einen Unterschied, denn Kana sind Silben.

Hiragana und Katakana

Obwohl Hiragana und Katakana beide Silbenschriften sind, werden sie anders verwendet. Hiragana werden für grammatische Ausdrücke verwendet. Zum Beispiel als Verbendungen oder Partikel. Außerdem werden sie zur Bildung von Wörtern verwendet, die keine Kanji beinhalten. Es gibt 46 Hiragana Zeichen, die rund aussehen. Zum Beispiel “あ” steht für die Silbe “a”. Hingegen sind Katakana eckige Zeichen. Das Zeichen für die Silbe “a” ist “ア”. Wenn man die beiden Zeichen vergleicht, kann man den Unterschied gut sehen. Dieser Unterschied ist sehr hilfreich, um die beiden Silbenschriften voneinander trennen zu können.

Neben dem unterschiedlichen Aussehen haben Katakana auch eine andere Verwendungsweise. Denn sie werden vor allem für Fremdwörter, Lehnwörter und zu stilistischen Zwecken verwendet. Wobei sich die Bedeutung nicht ändert, egal ob man ein Wort in Hiragana oder Katakana schreibt. Übrigens gibt es auch bei den Katakana 46 Zeichen.

Chinesische Zeichen

Im Gegensatz dazu sind Kanji chinesische Zeichen, die vor ungefähr 1500 Jahren ins Japanische übernommen wurden. Anders als Hiragana und Katakana hat jedes Kanji eine Bedeutung. Allerdings stehen die einzelnen Zeichen nie alleine, sondern bilden erst mit einem weiteren Kanji ein Wort. Zum Beispiel können wir auch gleich den Namen der Zeichen selbst hernehmen. Demnach ist 漢 – kan (chinesisch) + 字 – ji (Zeichen) gleich chinesisches Schriftzeichen. Dementsprechend werden Kanji für Nomen, Adjektive und Verbstämme verwendet. Das heißt, dass man nur dann Japanisch lesen und verstehen kann, wenn man auch diese Schriftzeichen kennt.

Obwohl diese Schriftzeichen aus dem Chinesischen übernommen wurden, gibt es einige Unterschiede. Zunächst wurden nicht alle Kanji übernommen. Zudem haben die Japaner auch ihre eigenen Zeichen erfunden, die Kokuji genannt werden. Außerdem kam es im Laufe der Jahre zu mehreren Vereinfachungen der Zeichen. Zuletzt wurden die japanischen Kanji 1946 vereinfacht. Zwar gab es die auch in China, allerdings wurden diese nicht miteinander koordiniert. Deshalb haben sich die Zeichen unterschiedlich entwickelt. Die japanische Variante der Kanji wird Shinjitai genannt. Überdies ist auch die Aussprache der einzelnen Zeichen unterschiedlich in den zwei Ländern, obwohl es manchmal doch Übereinstimmungen gibt. Zudem ist auch die Bedeutung derselben Schriftzeichen unterschiedlich. Das ist vor allem auf die unterschiedliche historische Entwicklung der beiden Länder zurückzuführen. 

Anders als in China, werden in Japan grammatische Elemente, wie Endungen und Partikel, in Hiragana geschrieben. Denn diese gab es in Japan bevor die chinesischen Schriftzeichen eingeführt wurden. Aus demselben Grund werden für Fremdwörter auch nicht Kanji verwendet, sondern Katakana.

Wie viele Kanji gibt es?

Im Gegensatz zu den Hiragana und Katakana gibt es weitaus mehr Kanji. Wie viele es gibt, weiß keiner so genau. Allerdings sind sich die Experten einig, dass es insgesamt zwischen 40.000 und 50.000 Schriftzeichen gibt. Aber keine Sorge, du musst die nicht alle kennen. Denn sogar ein gebildeter Japaner kennt nur etwa 4000 – 5000 von diesen. Wenn du eine Zeitung in Japan lesen möchtest, dann musst du fast 2000 Kanji kennen. Genauso viele, wie japanische Schüler können müssen.

Falls du jetzt denkst, dass das sehr viel zu lernen ist, dann stimmt das zwar. Allerdings solltest du bedenken, dass du normalerweise mit den Hiragana anfängst. Das sind nur 46 Zeichen, also viel einfacher. Wenn du dann zu den Kanji kommst, hast du schon ein größeres Wissen der japanischen Sprache. Dann wird es dir nicht mehr so schwerfallen, die bedeutungstragenden Schriftzeichen zu lernen. Außerdem macht es sehr viel Spaß, eine komplett neue Schrift zu lernen. Versprochen! Möglicherweise hast du jetzt Lust bekommen, Japanisch zu lernen. Warum auch nicht.

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Die Bedeutung von Kanji

Wenn du jetzt mehr über diese Schriftzeichen wissen möchtest, lies weiter. Denn in der folgenden Tabelle findest du gängige Kanji und deren Bedeutung, die du in einer japanischen Zeitung lesen könntest.

Kanji Bedeutung
Sonne
groß
Jahr
Mensch
Buch
Leben
Kind
Osten
dasselbe
hoch, teuer
Geld, Gold
Zeit
Stadt
Macht
Reis
Hauptstadt
Reisfeld
Auge
hell, klar
Herz
klein
Berg
Haus
Norden
Buchstabe, Schrift
Wasser
Frieden
Politische Partei
Mond, Monat
lang
Staat
treffen
ausgehen

Außerdem kann es durchaus praktisch sein, wenn man die japanischen Zeichen für die Zahlen kennt. Deshalb haben wir hier die Zahlen von eins bis zehn aufgelistet.

Zahl Kanji
eins
zwei
drei
vier
fünf
sechs
sieben
acht
neun
zehn

Mitunter ist dir aufgefallen, dass die Zeichen für eins, zwei und drei sehr leicht zu merken sind. Hingegen die weiteren Zahlen sind leider nicht so logisch.

Weil das japanische Schriftsystem so anders ist als unser Alphabet, sind viele Europäer abgeneigt diese Sprache zu lernen. Zwar ist es nicht so einfach Japanisch zu lernen im Vergleich zu Englisch oder Italienisch, aber es macht riesigen Spaß. Außerdem ist es sehr aufregend, wenn man im Urlaub mit den Einwohnern in ihrer Sprache sprechen kann. Und viele Menschen freuen sich, wenn Touristen sich bemühen, ihre Sprache zu sprechen.  

Wie einfach ist es, Japanisch zu lernen?

Wie einfach ist es, Japanisch zu lernen?

Obwohl das Schriftsystem der japanischen Sprache kompliziert ist, ist es einfacher Japanisch zu lernen als du denkst. Zum einen ist die Grammatik viel einfacher als zum Beispiel bei romanischen oder germanischen Sprachen, wie Französisch oder Deutsch. Denn im Japanischen gibt es keine grammatikalischen Geschlechter. Das heißt, du musst keine Geschlechter auswendig lernen. Zudem gibt es auch keine Artikel. Das macht es ja dann schon einfacher, oder? Obendrein ist es auch nicht nötig Verben zu konjugieren im Japanischen. Denn die Verbform ist immer dieselbe. Zwar gibt es verschiedene Verbformen, zum Beispiel um die Höflichkeitsebene anzuzeigen, aber das sind viel weniger als im Deutschen. 

Außerdem ist Japanisch genauso logisch wie andere Sprachen. Das heißt, du wirst es einfach finden, die jeweiligen Regeln nachzuvollziehen. Und auch wenn es zur Aussprache kommt, ist Japanisch einfacher als zum Beispiel im Chinesisch. Denn die Silben ändern sich so gut wie nie. Wenn du jetzt einwendest, dass die Schrift aber sehr kompliziert ist, dann solltest du wissen, dass sie nur am Anfang ein wenig kompliziert ist. Wenn du dich an das Schriftbild gewöhnt hast, wird es einfacher werden sich die Kanji, Hiragana und Katakana zu merken. Solange du bereit bist, Zeit und Energie hineinzustecken, wirst du sicher erfolgreich sein.

Darüber hinaus ist Japan auch ein tolles Land mit einer hochinteressanten Kultur. Das heißt, du kannst deine Sprachkenntnisse dazu verwenden, mehr über Japan und dessen Geschichte herauszufinden. Oder noch besser, besuche Japan. Denn es gibt dort viel zu entdecken. Und nicht nur in Tokio, der Hauptstadt. Sondern auch in der alten Kaiserstadt Kyoto kann man so einiges erleben. Und auch Bergpanoramen kann man in Japan sehen.

Wie man am besten Japanisch lernt

Wenn du jetzt Lust bekommen hast Japanisch zu lernen, fragst du dich vielleicht wie man es am besten lernt. Am schnellsten lernt man es, wenn man nach Japan zieht. Aber natürlich ist das für viele Menschen nicht möglich. Danach ist die beste Methode, die japanische Sprache zu lernen, mit einem Privatlehrer. Denn da kannst du sicher sein, dass du alle Elemente der Sprache gleich von Anfang an richtig lernst. Mit der Sprachplattform italki kannst du dir sogar deinen Japanisch-Lehrer oder Lehrerin selbst aussuchen. Darüber hinaus bekommst du einen Kurs, der auf deine Bedürfnisse abgestimmt ist.

Das heißt, dass du so lernen kannst, wie es am besten für dich funktioniert. Da wird das Lernen zum Kinderspiel und macht auch richtig Spaß. Worauf wartest du? Fang noch heute an, Japanisch zu lernen.

 

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