Wenn du Japanisch lernen möchtest, wirst du schnell feststellen, dass es in dieser faszinierenden Sprache gleich drei Schriftsysteme gibt: Hiragana, Katakana und Kanji. Dabei sind Hiragana und Katakana zwei Silbenalphabete, die auf vereinfachten Kanji-Zeichen basieren. Auch wenn diese Vielfalt auf den ersten Blick kompliziert erscheinen mag, erleichtert sie letztlich das Verstehen und Schreiben im Japanischen – vor allem dann, wenn du mit den Hiragana-Zeichen beginnst.
In diesem Artikel erfährst du, worin genau der Unterschied zwischen Hiragana und Katakana liegt, welche Funktion sie erfüllen und wie sie sich im japanischen Schriftsystem voneinander unterscheiden.
Hiragana und Katakana im Vergleich
Hiragana und Katakana sind beide sogenannte Kana – das heißt, sie stellen Silben und keine vollständigen Begriffe wie Kanji dar. Sie ähneln also eher unserem Alphabet, da sie zum phonetischen Schreiben verwendet werden. Jede Silbe besteht aus einem Vokal oder einer Kombination aus Konsonant + Vokal. Eine Ausnahme bildet dabei nur das n (ん), das als einziger Konsonant allein stehen kann.
Beide Schriftsysteme decken dieselben 46 Laute ab – sie klingen gleich und haben die gleiche Aussprache. Der entscheidende Unterschied zwischen Hiragana und Katakana liegt in ihrer Verwendung:
- Hiragana: Wird vor allem für grammatikalische Endungen (z. B. Verbkonjugationen), Partikeln sowie für Wörter ohne Kanji-Schreibweise verwendet.
- Katakana: Wird für Fremdwörter, ausländische Namen, Lehnwörter sowie für Lautmalerei und Hervorhebungen gebraucht.
Obwohl sich beide Kana-Systeme in ihrer Funktion unterscheiden, helfen dir ihre klaren Regeln schnell dabei, sie auseinanderzuhalten. Und das Beste: Japanisch zu lernen macht richtig Spaß – besonders wenn du Schritt für Schritt ein Gefühl für die japanische Schrift bekommst.
Unterschiede in der Schreibweise von Hiragana und Katakana
Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen Hiragana und Katakana liegt im Schriftbild. Während Hiragana rund und fließend wirken, sind Katakana eher kantig und geometrisch. Diese optischen Unterschiede machen es einfach, die beiden Schriftsysteme voneinander zu unterscheiden. Beide wurden zwar aus Kanji abgeleitet, doch Katakana ist eine noch weiter vereinfachte Form.
Insgesamt gibt es etwa 50 Hiragana-Zeichen und 50 Katakana-Zeichen – also deutlich mehr als im deutschen Alphabet. Lass dich davon jedoch nicht abschrecken: Mit regelmäßigem Üben wirst du sie schnell verinnerlichen.
Wie Hiragana und Katakana aussehen – ein direkter Vergleich
Hier findest du eine Übersicht der wichtigsten Zeichen in beiden Schriftsystemen – samt ihrer deutschen Umschrift (Romanisierung). So bekommst du ein Gefühl dafür, wie sich die Zeichen unterscheiden:
Hiragana | Katakana | Deutsche Silbe |
あ | ア | a |
か | カ | ka |
さ | サ | sa |
た | タ | ta |
な | ナ | na |
は | ハ | ha |
ま | マ | ma |
や | ヤ | ya |
ら | ラ | ra |
わ | ワ | wa |
い | イ | i |
き | キ | ki |
し | シ | shi |
ち | チ | chi |
に | ニ | ni |
ひ | ヒ | hi |
み | ミ | mi |
り | リ | ri |
う | ウ | u |
く | ク | ku |
す | ス | su |
つ | ツ | tsu |
ぬ | ヌ | nu |
ふ | フ | fu |
ふ | ム | mu |
ゆ | ユ | yu |
る | ル | ru |
え | エ | e |
け | ケ | ke |
せ | セ | se |
て | テ | te |
ね | ネ | ne |
へ | ヘ | he |
め | メ | me |
れ | レ | re |
お | オ | o |
こ | コ | ko |
そ | ソ | so |
と | ト | to |
の | ノ | no |
ほ | ホ | ho |
も | モ | mo |
よ | ヨ | yo |
ろ | ロ | ro |
を | ヲ | wo |
ん | ン | n |
Tipp: Am besten lernst du die Kana-Schriftzeichen mithilfe eines Muttersprachlers auf italki, der dich gezielt bei der Aussprache und Anwendung unterstützen kann.
Hiragana
Obwohl Hiragana heute von allen Japanern verwendet wird, war sie ursprünglich als „Frauen-Schrift“ bekannt. In früheren Zeiten galten die komplexen Kanji-Zeichen als ungeeignet für Frauen, weshalb diese vereinfachte Schriftform entstand. Hiragana entwickelte sich aus Manyōgana, einem Schriftsystem, das chinesische Schriftzeichen phonetisch nutzte. Während die Oberschicht an Kanji festhielt, verwendete die Bevölkerung Manyōgana – bis Hiragana daraus entstand. Heute ist Manyōgana nicht mehr gebräuchlich.
Da Hiragana hauptsächlich für grammatikalische Funktionen wie Partikeln oder Verbendungen eingesetzt wird, lernen japanische Kinder sie als erstes Schriftsystem. Auch für Sprachlernende ist es sinnvoll, mit Hiragana zu beginnen – denn so lassen sich gleichzeitig grammatikalische Strukturen üben. Kinderbücher sind ebenfalls meist in Hiragana geschrieben. Zudem dienen Hiragana als sogenannte Furigana – also Lesehilfen über oder neben schwierigen Kanji-Zeichen.
Ein weiterer Vorteil: Hiragana-Zeichen werden immer gleich ausgesprochen. Das macht das Lernen einfacher als im Deutschen, wo Buchstabenkombinationen wie „eu“ oder „ie“ unterschiedlich klingen können.
Katakana
Katakana hingegen wurde ursprünglich von buddhistischen Mönchen entwickelt. Die Schrift diente zunächst dazu, chinesische Texte zu annotieren und Notizen zu erstellen. Heute wird sie vor allem für Fremdwörter, ausländische Namen, Markennamen und Geräuschwörter verwendet.
Möchtest du deinen eigenen Namen auf Japanisch schreiben, brauchst du Katakana. Dabei ist wichtig zu wissen, dass die Aussprache japanisiert wird. Der Name Karl wird z. B. als カール geschrieben – ausgesprochen „Karu“. Da es im Japanischen keinen L-Laut gibt, wird dieser durch einen R-Laut ersetzt, wobei ein u zur Silbenbildung hinzukommt. Probiere es doch einmal selbst!
Katakana wird nicht nur für Fremdwörter und Namen verwendet, sondern auch zum Hervorheben von Begriffen – ähnlich wie die Kursivschrift im Deutschen. Wenn ein Wort in einem japanischen Text betont werden soll, schreibt man es häufig in Katakana. Aus diesem Grund findest du Katakana sehr oft in Werbeanzeigen, Verpackungen und Manga.
Auch in der Wissenschaft, etwa bei Tier- und Pflanzennamen, kommen Katakana regelmäßig zum Einsatz. Allerdings lässt sich in den letzten Jahren ein Gegentrend beobachten: Viele dieser Begriffe werden wieder häufiger mithilfe von Kanji dargestellt.
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Kanji
Die Kanji sind ursprünglich chinesische Schriftzeichen – das Wort setzt sich aus „kan“ (chinesisch) und „ji“ (Zeichen) zusammen. Im Gegensatz zu Hiragana und Katakana handelt es sich bei Kanji um Logogramme, also Zeichen mit eigener Bedeutung. Die Anzahl der Kanji liegt bei rund 50.000, jedoch reicht für den alltäglichen Sprachgebrauch bereits das Beherrschen von etwa 3.000 Kanji aus.
Damit kannst du z. B. Zeitungen lesen oder offizielle Dokumente verstehen.Kanji werden häufig in Kombination miteinander verwendet und bilden so zusammengesetzte Begriffe. Wer langfristig Japanisch lernen möchte, kommt an ihnen nicht vorbei – denn sie bilden die Hauptschrift im modernen Japanisch.
Beispiele für gebräuchliche Kanji
Kanji | Bedeutung |
人 | Mensch |
日 | Tag |
一 | eins |
山 | Berg |
水 | Wasser |
女 | Frau |
大 | groß |
Um fließend Japanisch sprechen und lesen zu können, solltest du Hiragana, Katakana und Kanji beherrschen. Auch wenn das auf den ersten Blick schwierig erscheint, kannst du mit Geduld und der richtigen Anleitung schnell Fortschritte machen. Ein guter Start: Lerne deinen eigenen Namen in Katakana zu schreiben – hier findest du einen praktischen Katakana-Generator.
Lohnt es sich, Japanisch zu lernen?
Definitiv ja! Japan ist nicht nur ein wunderschönes Land mit einzigartiger Natur, sondern auch ein Zentrum für Kulinarik, Technologie und Kultur. Die japanische Sprache öffnet dir Türen zu einer neuen Welt – sei es beim Reisen, beim Genießen von Animes, Mangas und J-Dramen oder beim Verständnis der tiefgründigen japanischen Gesellschaft.
Wenn du planst, Japan zu besuchen, werden dir Sprachkenntnisse in Japanisch enorm helfen – besonders beim Lesen von Kanji, beim Bestellen im Restaurant oder beim Verstehen kultureller Gepflogenheiten. Und natürlich kannst du viel besser in die japanische Kultur eintauchen, wenn du auch die Sprache beherrschst.
Wie lernt man Japanisch am besten? Da das japanische Schriftsystem aus Hiragana, Katakana und Kanji besteht und sich stark vom Deutschen unterscheidet, empfehlen wir dir, mit einem privaten Sprachlehrer zu lernen. Auf italki findest du qualifizierte Muttersprachler, die dir individuell und flexibel helfen – egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener.
Ein persönlicher Lehrer kann deinen Lernfortschritt gezielt fördern, dir die japanische Aussprache beibringen und dir helfen, kulturelle Feinheiten besser zu verstehen. Das Beste daran: Du lernst in deinem eigenen Tempo – wann und wo du willst.
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