Wenn du dich für Japanisch interessierst, hast du vielleicht gehört, dass es in dieser Sprache mehrere Schriftsysteme gibt. Die drei Hauptzeichensysteme sind Hiragana, Katakana und Kanji. Dabei sind Hiragana und Katakana eine Vereinfachung von den Kanji. Zwar macht es das Japanisch Lernen etwas schwieriger, aber mit viel Übung kann man es schon lernen. Vor allem, wenn du mit den japanischen Hiragana beginnst. Denn dann kannst du dich an die neue Schrift gewöhnen, bevor du mehr lernst.

In diesem Artikel erfährst du alles, was du zum japanischen Schriftsystem wissen musst. Außerdem erklären wir dir die Unterschiede der drei Zeichensysteme.

Hiragana und Katakana

Zunächst möchten wir über die zwei Silben-Alphabete sprechen. Anders als Kanji sind die Kana (japanisch für Zeichen) Laute, die keine eigene Bedeutung haben. Das heißt, sie sind ähnlich wie unser deutsches Alphabet. Genauso wie im Deutschen werden die einzelnen Zeichen zusammengesetzt, um Wörter zu bilden. Weil es sich bei diesen aber um Lautschriften handelt, gibt es zwar Vokale, aber keine allein stehenden Konsonanten. Mit einer Ausnahme, nämlich dem “n”. Zudem sind die Hiragana und Katakana Vereinfachungen der chinesischen Schriftzeichen, den Kanji.

Obwohl beide Schriftsysteme dieselben Laute haben, die auch genau gleich ausgesprochen werden, gibt es zwei große Unterschiede. Zum einen haben sie eine unterschiedliche Rolle im japanischen Schriftsystem. Die Hiragana werden für grammatikalische Formen wie zum Beispiel Verbendungen verwendet und für Wörter, für die es keine Kanji gibt. Hingegen werden die Katakana für ausländische Fremd- und Lehnwörter gebraucht. Obwohl also beide Schriften dieselben Laute haben, werden sie für verschiedene Zwecke verwendet. Aber lass dich davon nicht abschrecken, denn weil die Regeln zum Gebrauch sehr streng sind, ist es einfach, sie zu verstehen. Zudem macht es viel Spaß, Japanisch zu lernen.

Zum anderen werden die einzelnen Zeichen anders geschrieben. Dabei sind die Hiragana runde Zeichen, während die Katakana eckig sind. Das macht es sehr einfach, die beiden Schriften voneinander zu unterscheiden. Zwar wurden beide Schriftarten von den Kanji abgeleitet, aber die Katakana wurden mehr vereinfacht als die Hiragana. Es gibt jeweils 50 Hiragana und 50 Katakana. Obwohl das viel mehr sind als im deutschen Alphabet, solltest du dich davon aber nicht abschrecken lassen. Denn mit viel Übung und etwas Geduld wirst du diese Schriftsysteme schnell lernen.

Wie die beiden Schriftsysteme aussehen

Japanisch zu lernen

Damit du dir ein Bild von den beiden Schriftarten machen kannst, führen wir beide Alphabete nebeneinander an. Zum Teil sehen sich einige der Zeichen ähnlich, andere wiederum unterscheiden sich drastisch voneinander. Zum Beispiel sieht das “ka” (か oder カ) in beiden Schreibweisen ähnlich aus. Hingegen schreibt man das “ma” (ま oder マ) völlig anders. Aber keine Sorge, mit viel Übung wirst du es schaffen, dir die Hiragana und Katakana anzueignen.

Hiragana Katakana Deutsche Silbe
a
ka
sa
ta
na
ha
ma
ya
ra
wa
i
ki
shi
chi
ni
hi
mi
ri
u
ku
su
tsu
nu
fu
mu
yu
ru
e
ke
se
te
ne
he
me
re
o
ko
so
to
no
ho
mo
yo
ro
wo
n

Hiragana

Zwar werden die japanischen Hiragana heute von allen Japanern verwendet, doch zunächst waren sie als Frauen-Zeichen bekannt. Denn die Kanji galten als ungeeignet für Frauen, deshalb haben sie die vereinfachten Hiragana entwickelt. Übrigens haben sich die Hiragana aus Manyōgana entwickelt, das als die erste japanische Schrift gilt. Weil die chinesischen Zeichen kompliziert sind, haben die Japaner sie vereinfacht, indem sie sie auf ihre Laute reduziert haben. Dabei wurde Manyōgana von der Bevölkerung gebraucht, während die Oberschicht weiterhin Kanji verwendete. Allerdings konnten die Frauen der Oberschicht weder die eine noch die andere benutzen. Deshalb entwickelten sie Hiragana aus Manyōgana, welche heute aber nicht mehr verwendet wird.

Weil Hiragana für grammatikalische Formen verwendet werden, ist es das erste Schriftsystem, das Schüler in Japan lernen. Deshalb empfehlen wir auch, mit diesen Zeichen anzufangen. Denn dann kannst du auch gleich die Grammatik lernen. Zudem werden Kinderbücher in Hiragana geschrieben. Des Weiteren werden Hiragana auch als Lesehilfe für Kanji verwendet. In manchen Büchern oder auf Schildern sieht man die Hiragana über oder neben den Kanji. Dabei haben diese Hiragana einen eigenen Namen und werden Furigana genannt.

Anders als Kanji werden Hiragana so gut wie immer gleich ausgesprochen. Das ist ein großer Vorteil, wenn du Japanisch lernen möchtest. Sogar im Deutschen ist das nicht so. Zum Beispiel spricht man “eu” anders aus als “e” und “u”.

Katakana

Anders als Hiragana wurden Katakana von buddhistischen Mönchen entwickelt. Zum einen diente die neue Schrift als Lesehilfe für chinesische religiöse Texte. Zum anderen verwendeten die Mönche Katakana auch als eine Art Kurzschrift, um Notizen zu Texten zu machen. Allerdings hat sich ihr Zweck mit der Zeit verändert und heute wird Katakana für Fremdwörter und ausländische Namen verwendet. Wenn du also deinen Namen auf Japanisch schreiben möchtest, musst du Katakana verwenden. Dabei musst du aber die Aussprache der Japaner verwenden. Das heißt, die Laute werden so verwendet, wie die Japaner sie aussprechen. Zum Beispiel wird der Name Karl in Katakana  カール geschrieben, was man “Karu” ausspricht. Weil es im Japanischen den L-Laut nicht gibt, wird dieser in eine Art R-Laut umgewandelt. Durch das “u” am Ende hört sich das “r” fast wie ein “l” an. Probier es einfach mal aus.

Darüber hinaus wird Katakana auch zum Hervorheben von Wörtern verwendet. Genauso wie die Kursivschrift im Deutschen. Anders gesagt, wenn man ein Wort in einem Text hervorheben möchte, schreibt man es in Katakana. Deshalb werden Katakana auch oft in der Werbung und auf Verpackungen benutzt. Obendrein sind Katakana auch in Manga gut vertreten. Auch in der Wissenschaft, zum Beispiel für Tier- und Pflanzennamen, werden oft Katakana verwendet. Allerdings hat sich in den letzten Jahren der Trend entwickelt, diese wieder mithilfe von Kanji zu schreiben.

Kanji

Hiragana und Katakana

Wie der Name schon sagt, sind Kanji chinesische Zeichen (“kan” ist chinesisch und “ji” ist Zeichen). Anders als Hiragana und Katakana sind Kanji Logogramme. Das heißt, dass jedes Zeichen eine Bedeutung hat. Deshalb gibt es auch sehr viele Kanji, ungefähr 50.000. Aber keine Sorge, die meisten davon werden im Alltag nicht gebraucht. Wenn du Japanisch lernen möchtest, solltest du ca. 3.000 Kanji beherrschen. Denn damit kannst du zum Beispiel die Zeitung lesen. Obwohl jedes Kanji eine Bedeutung hat, werden sie überwiegend in Verbindung mit einem weiteren Kanji verwendet. Weil Kanji als die Hauptschrift gilt, werden diese vorwiegend verwendet. Man kommt also nicht daran vorbei, sie zu lernen, wenn man Japanisch sprechen möchte. In der nachfolgenden Tabelle führen wir einige Beispiele der Kanji an.

Kanji Bedeutung
Mensch
Tag
eins
Berg
Wasser
Frau
groß

Wie du gesehen hast, musst du Hiragana, Katakana und Kanji beherrschen, um Japanisch zu sprechen. Zwar macht es das Japanisch lernen damit schwieriger, aber das heißt noch lange nicht, dass du es nie lernen wirst. Wenn du jetzt Lust bekommen hast, Japanisch zu lernen, fang doch damit an, deinen Namen in Katakana zu lernen. Mit diesem Generator geht das ganz schnell.

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Lohnt es sich, Japanisch zu lernen?

Wenn du dich jetzt fragst, ob es sich lohnt, Japanisch zu lernen, würden wir sagen: auf jeden Fall. Denn, Japan ist ein wunderschönes Land und die japanische Küche ist super lecker. Außerdem haben die Japaner auch eine hochinteressante Kultur und Geschichte. Und wenn du dir überlegst, Japan zu besuchen, was wir nur empfehlen können, dann sind Japanischkenntnisse sehr hilfreich. Denn, wenn du Kanji nicht lesen kannst, wird es mit der Orientierung eher schwer. Zudem kann man viel besser in die japanische Kultur eintauchen, wenn man Japanisch sprechen kann.

Aber wie lernt man Japanisch am besten? Weil es eine Sprache mit einem völlig anderen Schriftsystem ist, ist es schwer, sie sich selbst beizubringen. Deshalb empfehlen wir dir, einen privaten Sprachlehrer oder -lehrerin zu engagieren. Denn da bekommst du einen Kurs, der auf deine Bedürfnisse abgestimmt ist. Obendrein kannst du in deinem Tempo lernen und du hast auch gleich jemanden zum Üben. Auf der Sprachplattform italki kannst du dir deinen Japanisch-Lehrer oder deine Lehrerin sogar selbst aussuchen. Weil fast alle Sprachlehrer und -lehrerinnen auf der Plattform Muttersprachler sind, kannst du dir sicher sein, Japanisch richtig zu lernen. Warte also nicht mehr, sondern finde noch heute deinen Japanisch-Lehrer auf italki. Da wird das Japanisch Lernen zum reinen Kinderspiel! Und Spaß wird es dir auch machen.

Falls du dich für die japanische Kultur interessierst, kannst du in diesem sehr interessanten Artikel herausfinden, woran Japaner glauben.

 

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