Chinesisch gilt als eine der schwierigsten Sprachen der Welt. Denn es verwendet ein Zeichensystem, das anders ist als die meisten Alphabete anderer Sprachen. Zudem ist im chinesischen Alphabet die Anzahl der Zeichen weitaus größer als in anderen Sprachen. Aber das heißt nicht, dass man diese Sprache nicht lernen kann. Zwar braucht man viel Geduld, um sich die chinesischen Buchstaben anzueignen, aber Spaß machen wird es trotzdem.

Deshalb erfährst du in diesem Artikel alles, was du über das chinesische Zeichensystem wissen musst. Außerdem beantworten wir die Frage, wie viele Buchstaben das chinesische Alphabet hat.

Geschichte der chinesischen Buchstaben

Chinesisch zu lernen

Zunächst möchten wir auf die Geschichte der chinesischen Zeichen eingehen. Denn, die ist nicht nur hochinteressant, sondern wird dir auch dabei helfen, das Schriftsystem besser zu verstehen. Laut Schätzungen ist die chinesische Schrift ungefähr 6.000 Jahre alt, damit ist sie die älteste geschriebene Sprache der Welt. Anfangs wurde die chinesische Schrift nur für Weissagungen verwendet. Dabei hatte jedes Orakel seine eigene Schrift. Aber unter dem ersten chinesischen Kaiser Qin Shi Huang Di 221 v. Chr. kam es zu einer Vereinheitlichung der Schrift. Ab diesem Zeitpunkt gab es nur eine Schrift im ganzen Reich, was die Kommunikation zwischen Volk und Obrigkeit vereinfachte.

Allerdings sieht die damalige und die heutige Schrift nicht mehr gleich aus. Denn seit ihrer Entwicklung mussten sich die chinesischen Zeichen drei großen Veränderungen unterziehen. Die erste Wandlung geschah in der Shang Dynastie (1766 – 1122 v. Chr.). Während dieser Zeit wurden Bildsymbole zur Beschreibung von Objekten entwickelt. Daraufhin folgte die nächste Transformation 1406 – 220 v. Chr., bei der die Zeichen durch eine Stilisierung vereinfacht wurden. Schließlich kam es zu einer weiteren Vereinfachung der Zeichen unter Mao Zedong (1893 – 1976). Die daraus resultierende Schrift wird auch heute noch in China verwendet.

Weil die Schrift in China so wichtig ist, mussten Politiker und Beamten bis ins 20. Jahrhundert gute Literaten sein. Denn nur so konnten sie es zu etwas bringen. Im Gegensatz dazu müssen Politiker im Westen gute Redner sein, um ihre Karriere weiterzubringen. Aufgrund der Wichtigkeit der Schrift waren viele Chinesen enttäuscht, als sie Mao Zedong zum ersten Mal reden hörten. Zudem haben sich die chinesischen Zeichen auch geografisch ausgebreitet. Denn Japan und Korea haben diese in ihre Schriftsysteme übernommen. Zwar entwickelte sich die Schrift in den beiden Ländern weiter, aber dennoch kann man sie noch als chinesische Zeichen erkennen. Es lohnt sich also, Chinesisch zu lernen.

Das chinesische Schriftsystem

Anders als zum Beispiel bei unserem deutschen Alphabet besteht das chinesische Schriftsystem nicht aus Lauten, sondern Bildern. Deshalb werden die chinesischen Zeichen auch Logogramme genannt. Das heißt, dass jedes Zeichen eine Bedeutung hat. Während ursprünglich die Zeichen Abbildungen von Menschen, Tieren und Gegenständen waren, wurden die Bedeutungen mit der Zeit komplexer. Weil alle eine Bedeutung haben, gibt es auch sehr viele Zeichen. Aber wie viele Buchstaben hat das chinesische Alphabet denn eigentlich? Diese Frage lässt sich gar nicht so einfach beantworten, denn es kommt darauf an, welche Quelle man verwendet.

Wenn man die höchste Zahl nimmt, dann gibt es über 100.000 chinesische Zeichen. Allerdings werden die meisten von diesen kaum oder gar nicht mehr verwendet. Denn viele sind veraltet oder werden im Alltag einfach nicht gebraucht. Generell werden im modernen Chinesisch etwa 7.000 Zeichen aufgelistet. Zwar klingt das jetzt viel, aber wir haben gute Nachrichten. Denn um fast alles Alltägliche lesen zu können, brauchst du ca. 3.500 Zeichen. Zudem kannst du auch mit den 2.500 wichtigsten Zeichen immer noch über 90% aller im Alltag gebräuchlichen Schriftzeichen lesen. Also im Grunde brauchst du gar nicht so viele chinesische Buchstaben, um die Sprache verstehen zu können. Trotz der im chinesischen Alphabet hohen Anzahl an Zeichen ist es durchaus möglich, die Sprache zu lernen.

Obwohl jedes Zeichen eine Bedeutung hat, hat es auch einen Laut. Weil es nur eine begrenzte Anzahl an Silben und Lauten gibt, haben mehrere Zeichen denselben Laut. Zum Beispiel haben 憾 (bereuen), 汉 (Han-Nationalität), 汉 (Chinesisch), 旱 (Dürre) und 汗 (Schweiß) die Silbe “hàn”. Auf dem Papier kann man diese ganz einfach voneinander unterscheiden, aber in einem Gespräch wird es schon schwieriger. Aber die Chinesen haben eine tolle Lösung dafür. Indem sie mit den Zeichen Wörtern bilden, wird die Bedeutung klar.

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Wortbildung im Chinesischen

Das heißt also, dass die chinesischen Buchstaben oder Zeichen wie unsere Buchstaben verwendet werden. Zwar hat jedes Zeichen eine Bedeutung, aber sie können nicht alleine stehen, sondern müssen mit anderen Zeichen kombiniert werden. Genauso wie unsere Buchstaben eben. Deshalb unterscheidet man im Chinesischen zwischen “zì” (Zeichen) und “cí” (Wörtern). Dabei werden die meisten cí aus zwei zì gebildet. Allerdings haben einige Wörter auch drei, vier oder sogar mehr Schriftzeichen. Aber das heißt nicht, dass die Wortbildung kompliziert ist. Denn, der Großteil der Wörter wird mit einer gewissen Logik gebildet. Zum Beispiel besteht das Wort für “Zeitzone” (时区) aus den Zeichen für “Zeit” (时) und “Gegend” (区). Eigentlich doch ganz logisch, oder?

Wenn du erst einmal zehn bis zwanzig Zeichen kennst, wirst du sie in vielen Wörtern wiederfinden. Außerdem kann man die Bedeutung eines Wortes viel schneller aus dem Kontext erraten, sogar wenn man nur ein Zeichen kennt. Das geht im Deutschen gar nicht so einfach. Zudem gibt es im Chinesischen Zeichen, die Radikale genannt werden. Das sind Symbole, die immer wieder vorkommen. Dabei hat jedes dieser Radikale eine eigene Bedeutung. Wenn du also eines dieser Radikale in einem Wort entdeckst, kannst du auf die Bedeutung des Wortes schließen. Das hilft ungemein, wenn man einem Wort begegnet, das man noch nicht kennt.

Zwar gibt es 214 Radikale, aber auch wenn du nur zehn kennst, wird es dir das Lesen auf Chinesisch erleichtern. Dabei können diese Radikale eine konkrete oder abstrakte Bedeutung haben. Zum Beispiel gibt es ein Radikal für Wasser, Feuer, Mensch, Erde und Kraft. Die chinesische Schrift sieht also komplizierter aus als sie ist.

Wie schwer ist es, Chinesisch zu lernen?

Chinesisch zu lernen

Falls du jetzt Lust bekommen hast, Chinesisch zu lernen, fragst du dich vielleicht, wie schwer es ist. Weil es so viele Schriftzeichen hat, gilt Chinesisch als eine der schwersten Sprachen der Welt. Aber davon solltest du dich nicht abschrecken lassen, denn es macht auch sehr viel Spaß, ein neues Schriftsystem zu lernen. Allerdings ist es wichtig, dass du die richtige Motivation hast. Denn sonst gibst du wahrscheinlich schnell auf. Zwar ist das auch bei anderen Sprachen dasselbe, aber bei einer schwierigen Sprache wie Chinesisch ist es umso wichtiger. Zudem brauchst du viel Geduld, Ausdauer und Disziplin. Wenn du all das hast, dann wirst du es schaffen, diese edle Sprache zu beherrschen.

Aber dennoch hat das Chinesische zwei Aspekte, die es zu einer schwierigen Sprache macht. Zum einen gibt es ein geschriebenes und ein gesprochenes Chinesisch. Anders als in westlichen Sprachen gibt es aber keine Verbindung zwischen den beiden. Das heißt also, dass du quasi zwei Sprachen lernen musst. Zum anderen hat die chinesische Sprache vier verschiedene Tonlagen, die sehr ähnlich klingen. Allerdings heißt das nur, dass Chinesisch schwer zu lernen ist, wenn man versucht, es so zu lernen wie zum Beispiel Italienisch. Um erfolgreich Chinesisch zu lernen, muss man es also von einer anderen Seite angehen.

Zudem ist Chinesisch auch einfacher bezüglich Grammatik. Denn eigentlich gibt es keine, zumindest keine, wie wir sie kennen. So gibt es keine Fälle, Zeiten oder Plural. Obendrein ist es viel einfacher, Vokabeln zu lernen. Denn die Zeichen verraten dir schon sehr viel über ein Wort. Hingegen weiß man im Deutschen nicht, ob es sich bei dem Wort “Kuh” um eine Pflanze oder ein Tier handelt. Denn die Buchstaben selbst verraten es dir nicht. Aber die chinesischen Buchstaben oder Zeichen zeigen das an. Obwohl also einige Aspekte der Sprache schwer sind, sind andere wiederum ganz einfach.

Die beste Methode Chinesisch zu lernen

Aber wie lernt man denn jetzt am besten Chinesisch? Die beste Methode, um diese Sprache zu lernen, ist mit einem Sprachlehrer. Denn, der kann deine Fehler sofort korrigieren, damit du es von Anfang an richtig lernst. Außerdem muss man ein Verständnis der Kultur und Geschichte haben, um die Sprache zu verstehen. Und ein Sprachlehrer kann dir dies auch beibringen. Falls du dich jetzt fragst, wo du einen privaten Chinesisch-Lehrer herbekommst, verraten wir es dir gerne.

Denn auf der Sprachplattform italki kannst du dir einen Lehrer sogar selbst aussuchen. Zudem sind die meisten Sprachlehrer auf der Plattform Muttersprachler, was ja bei Chinesisch sehr hilfreich sein kann. Denn ein chinesischer Muttersprachler weiß, wie man die Sprache am besten lernt. Überdies bekommst du auch einen Kurs, der auf deine Bedürfnisse abgestimmt ist. Du lernst also genauso wie es am besten für dich funktioniert. Da wird das Chinesischlernen zum Kinderspiel. Worauf wartest du also noch? Finde noch heute deinen Chinesisch-Lehrer und beginne schon bald damit, Chinesisch zu lernen. Dann wirst du auch schon bald deine ersten chinesischen Zeichen lesen können.

Wenn du jetzt mehr über Chinesisch wissen möchtest, dann lies unseren Artikel: Was sind die chinesischen Zahlen?

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