Wenn du Japanisch lernen möchtest, ist es notwendig, dass du ein gutes Verständnis der japanischen Grammatik hast. Dabei sind die Verben besonders wichtig, weil du ohne diese keine Sätze bilden kannst. Eines der schwierigeren Themen, wenn man eine neue Sprache lernt, sind die verschiedenen Zeitformen. Weil es oft viele Zeitformen gibt, muss man sich viele Endungen merken. Auch im Japanischen gibt es Zeitformen, an denen man einfach nicht vorbeikommt, wenn man diese Sprache lernen will.

 

Deshalb erfährst du in diesem Artikel alles zu den japanischen Zeiten, was du unbedingt wissen musst.

Wie viele japanische Zeiten gibt es?

Zunächst möchten wir auf die Frage eingehen, wie viele Zeitformen es im Japanischen eigentlich gibt. Die Antwort wird dich sehr überraschen, denn es gibt nur drei Zeiten. Hingegen hat das Deutsche sechs Zeitformen und im Englischen gibt es sogar zwölf. Also ist das Japanische in dieser Hinsicht einfacher. Hier sind die drei Tempus-Formen im Japanischen:

  • Gegenwart
  • Vergangenheit
  • Verlaufsform

Mitunter fragst du dich jetzt, wie man denn die Zukunft bildet. Um das Futur zu bilden, verwendet man die Gegenwartsform. Dabei erkennt man durch den Kontext, ob es sich um die Zukunft oder das Präsens handelt. Zudem kann man die Zukunftsform auch oft an Signalwörtern wie „später“ oder „heute Abend“ ablesen.

Darüber hinaus unterscheidet man auch zwischen negativen und positiven Formen. Zwar sind das keine Zeiten, aber es ist dennoch hilfreich, wenn man einen Satz verneinen kann. Anders als im Deutschen muss man Zeitwörter allerdings nicht an die Person anpassen. Das heißt, man muss nicht sagen „ich gehe“, „du gehst“ und so weiter. Das Verb hat immer nur eine Form – das sind tolle Nachrichten!

Verben

Bevor wir auf die einzelnen Zeitformen eingehen, müssen wir zuerst die Tunwörter genauer unter die Lupe nehmen. Ebenso wie in anderen Sprachen werden Verben in verschiedene Gruppen eingeteilt. Je nachdem, in welcher Gruppe das Tätigkeitswort ist, werden die Zeiten auf andere Art gebildet. Deshalb ist es wichtig, dass du die verschiedenen Gruppen kennst. Genauso wie in anderen Sprachen werden diese anhand der Endung erkannt. Dabei gibt es drei Gruppen:

  • Gruppe 1: Verben, die auf -ru enden
  • Gruppe 2: Verben, die auf -u enden
  • Gruppe 3: unregelmäßige Verben

Falls du dir jetzt Sorgen machst, dass du viele unregelmäßige Tunwörter auswendig lernen musst, habe ich gute Nachrichten. Im Japanischen gibt es nämlich nur zwei Verben, die unregelmäßig sind, und zwar する – suru (tun) und くる – kuru (kommen). Dementsprechend verändern sich diese völlig, wenn sie in verschiedene Zeiten gesetzt werden. Hingegen bekommen regelmäßige Zeitwörter nur eine andere Endung angehängt. Daher ist es wichtig, dass du lernst, in welche Gruppe Tätigkeitswörter gehören. Generell enden u-Verben immer auf る (u) und ru-Verben auf eine Silbe, die u enthält. Allerdings heißt das, dass es u-Verben gibt, die wie ru-Verben aussehen. Um es dir leichter zu machen, führen wir hier die vier Zeitwörter an, die zwar wie ru-Verben aussehen, aber u-Verben sind:

  • 入る – hairu
  • 知る – shiru
  • しゃべる – shaberu
  • 切る – kiru

 

Das heißt also, dass du dir nur sechs Tunwörter merken musst, die eine Besonderheit haben. Alle anderen werden immer gleich abgewandelt, je nachdem, welche Zeitform man bilden möchte. Wenn man das mit anderen Sprachen vergleicht, ist das viel einfacher.

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Gegenwart

Gegenwart

Nachdem wir jetzt generell etwas über die Zeiten und Zeitwörter erfahren haben, schauen wir uns das Präsens an. Das ist sehr einfach, denn es entspricht der Wörterbuchform. Also dem, was im Deutschen der Indikativ ist. Wenn du die Gegenwartsform eines Tätigkeitswortes wissen willst, kannst du sie also einfach im Lexikon nachschlagen. Damit ist das Präsens die einfachste japanische Zeit. Im Folgenden führen wir einige Beispiele an:

  • 待つ – matsu – warten
  • 遊ぶ – asobu – spielen
  • 食べる – taberu – essen
  • 飲む – nomu – trinken
  • 見る – miru – sehen

Wenn du also sagen willst, „ich esse Fisch“, dann heißt es: 私は 魚を 食べる. Dabei musst du das Verb nicht konjugieren, sondern kannst es in der Grundform lassen. Ob es sich hier um die Gegenwart oder Zukunft handelt, wird man vom Kontext ablesen können. Um die negative Form zu bilden, ersetzt man die Endung mit der entsprechenden Negativendung. Allerdings ist diese je nach Gruppe anders. Obendrein ändern sich die unregelmäßigen Verben vollständig.

Demnach ersetzt du bei ru-Verben die Endung る (ru) mit ない (nai). Also wird aus 食べる (taberu – essen), dann 食べない (tabenai – nicht essen). Hingegen bei u-Verben, musst du die letzte Silbe, die das u enthält, mit derselben Silbe mit a ersetzen. Dann hängst du wieder ない (nai) an. Bestimmt ist dir jetzt aufgefallen, dass man die Zeitformen nur dann bilden kann, wenn man die Hiragana beherrscht. Hiragana ist eines der drei japanischen Schriftsysteme, das für grammatikalische Formen verwendet wird. Deshalb ist es wichtig, dass du diese zuerst lernst. Anders als die regelmäßigen Zeitwörter bekommen die unregelmäßigen Tunwörter neue Formen, wenn sie verneint werden. Also wird aus する (suru – tun) im Negativ しない (shinai – nicht tun). Aus くる (kuru – kommen) wird dann こない (konai – nicht kommen).

Vergangenheit

Anders als die Gegenwart ist das Perfekt etwas komplizierter, da man die letzte Silbe ersetzen muss. Das heißt, dass es nicht nur eine Endung gibt, sondern gleich sechs. Dabei gibt es fünf für die ru-Verben und eine für die u-Verben. Diese musst du auswendig lernen, daran führt kein Weg vorbei. Damit es für dich einfacher ist, führen wir die Endungen hier an. Zunächst für die ru-Verben:

  • wenn das letzte Kana auf う (u), る (ru) oder つ (tsu) endet, ersetzt du dieses mit った (tta)
  • falls das letzte Zeichen ぬ (nu), む (mu) oder ぶ (bu) ist, ersetzt du dieses mit んだ (nda)
  • endet das Verb auf く(ku), ersetzt du dieses mit いた (ita)
  • wenn die letzte Silbe auf ぐ (gu) endet, ersetzt du diese mit いだ (ida)
  • ru-Verben, die auf す (su) enden, bekommen dafür die Endung した (shita)

Zwar sieht das auf den ersten Blick kompliziert aus, aber du wirst es dir schnell merken können. Obendrein gibt es bei u-Verben nur eine Endung, denn du ersetzt das る (u) mit た (ta). Anders als in der Präsensform gibt es in der Vergangenheit drei unregelmäßige Verben. Zusätzlich zu den anderen zwei ist hier auch das Zeitwort いく (gehen) irregulär. Diese drei Verben bildest du folgendermaßen:

  • aus する (suru – tun) wird した (shita – gemacht)
  • aus くる (kuru – kommen) wird きた (kita – gekommen)
  • aus いく (iku – gehen) wird いった (itta – gegangen)

Falls du dich jetzt fragst, ob die Verneinung auch schwierig ist, dann können wir dich beruhigen. Anders als die positive Form ist die negative Form einfach. Du nimmst einfach die negative Form in der Gegenwart her und ersetzt das ない (nai) mit なかった (nakatta). Also ganz einfach, oder?

Verlaufsform

Verlaufsform

Schließlich kommen wir zur letzten japanischen Zeit, nämlich der Verlaufsform. Allerdings gibt es diese in der Gegenwart und in der Vergangenheit. Wie auch im Englischen beschreibt diese Zeitform etwas, das gerade stattfindet bzw. gerade stattgefunden hat. Im Englischen hängt man die Endung -ing an. Hingegen wird die Verlaufsform im Japanischen mit dem Hilfsverb いる (iru – sein) gebildet.

Um das Progressiv in der Gegenwart zu bilden, musst du zuerst die て-Form (te-Form) des Tunwortes bilden. Für ru-Verben ist das ganz einfach, denn du ersetzt das る (ru) einfach mit て (te). Hingegen musst du für die u-Verben die letzte Silbe, die das u enthält, ersetzen. Dann wird ein て (te) oder で (de) abgehängt. Diese musst du dir einfach merken:

  • Zeitwörter, die auf う (u), る (ru) oder つ (tsu) enden, bekommen die Endung って (tte)
  • wenn die u-Verben auf ぬ (nu), む (mu) oder ぶ (bu) enden, ersetzt du die letzte Silbe mit んで (nde)
  • endet das Tunwort auf す (su), ersetzt du es mit して (shite)
  • falls das letzte Zeichen ein く(ku) ist, wird es durch いて (ite) ersetzt
  • bei Tätigkeitswörtern, die auf ぐ (gu) enden, ersetzt man das letzte Kana mit いで (ide)

Zudem gibt es auch noch die zwei unregelmäßigen Verben. Deren te-Form wird so gebildet:

  • aus する (suru – tun) wird して (shite)
  • aus くる (kuru – kommen) wird くて (kite)

Wenn du das Verb in der te-Form hast, musst du nur noch das Hilfsverb いる (iru – sein) anhängen. Damit hast du dann die Verlaufsform im Präsens. Um nun das Progressiv im Perfekt zu bilden, musst du nur das Hilfsverb in die Vergangenheitsform setzen. Also wird aus いる (iru) einfach いた (ita). Weil für die Zeitformen die Beherrschung der Hiragana wichtig ist, solltest du dich mit der Hiragana-Tabelle vertraut machen.

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Wie man am besten Japanisch lernt

Nachdem du jetzt über einen wichtigen Teil der japanischen Grammatik Bescheid weißt, willst du vielleicht Japanisch lernen. Mitunter fragst du dich, wie man es am besten lernt. Weil Japanisch ein anderes Schriftsystem verwendet als Deutsch, lernt man es am besten mit einem privaten Sprachlehrer. Da kannst du dir sicher sein, dass du es von Anfang an richtig lernst. Außerdem kann der Lehrer den Kurs auf deine Bedürfnisse abstimmen. Du kannst dir deinen privaten Sprachlehrer auf der Sprachplattform italki sogar selbst aussuchen. Obendrein sind fast alle Lehrer auf der Plattform Muttersprachler. Also lernst du auch gleich etwas über die Kultur. Finde noch heute deinen Japanisch-Lehrer auf italki.

 

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