Wenn du schon einmal Japanisch gesehen hast, ist dir sicher aufgefallen, dass die Schrift ganz anders ist. Vielleicht möchtest du auch mehr über das japanische Alphabet wissen. Denn wenn man eine Sprache lernen möchte, ist es wichtig, dass man die Schrift lernt. Vor allem, wenn diese ganz anders ist als in der eignen Sprache. Mitunter hast du dich auch schon einmal gefragt, wie viele Buchstaben das japanische Alphabet hat.

In diesem Artikel erklären wir dir alles, was du über die japanische Schrift wissen musst. Einschließlich wie viele Zeichen es gibt und wie deutsche Buchstaben im japanischen Alphabet übersetzt werden.

Die drei Schriften des japanischen Alphabets

Anders als in europäischen Sprachen besteht das japanische Schriftsystem aus drei Alphabeten, Hiragana, Katakana und Kanji. Dabei werden all drei gemeinsam verwendet. Das mag auf den ersten Blick kompliziert klingen, aber keine Sorge, wir werden dir alles genau erklären. Wenn du dich jetzt fragst, warum es im Japanischen drei Alphabete gibt, hier ist die Antwort.

Bevor im 4. oder 5. Jahrhundert die chinesischen Schriftzeichen, Kanji, in Japan eingeführt wurden, gab es dort kein Schriftsystem. Im Laufe der Zeit haben sich aus Kanji die zwei anderen Alphabete, Hiragana und Katakana, entwickelt. Im Grunde sind diese Vereinfachungen der chinesischen Zeichen. Übrigens werden Hiragana auch Frauenzeichen genannt, weil sie am Anfang vor allem von adeligen Frauen verwendet wurden. Denn damals glaubte man, dass die chinesische Sprache und die Kanji Zeichen nicht für Frauen geeignet waren. Allerdings werden die Hiraganazeichen heute von allen Japanern benutzt.

Hingegen wurde Katakana zunächst von buddhistischen Mönchen verwendet. Denn diese  haben die Zeichen erfunden, um chinesische religiöse Texte einfacher lesen zu können. Außerdem verwendeten sie dieses Alphabet auch, um bei religiösen Lehrvorträgen schnell Notizen zu machen. Ähnlich wie Stenografie verwendet wird. Heute werden Katakana, wie auch Hiragana, im Alltag verwendet.

Hiragana

Falls du dich wunderst, wir beginnen mit Hiragana, weil es das erste Schriftsystem ist, dass Schüler in Japan lernen. Denn dieses Alphabet wird für grammatikalische Ausdrücke verwendet. Deshalb ist es notwendig, um die Grammatik lernen zu können. Zum Beispiel werden Hiragana für Verbendungen oder grammatikalische Partikel verwendet. Zudem verwendet man sie für Wörter, für die es keine Kanji gibt. Da die Japaner sehr höflich sind, verwenden sie Hiragana auch in privaten Briefen. Denn es wird als unhöflich angesehen, den Empfänger mit der eigenen Bildung beeindrucken zu wollen.

Hiragana

Anders als das deutsche Alphabet besteht Hiragana aus Silben. Aber genauso wie im Deutschen, haben die einzelnen Zeichen, Kana genannt, keine Bedeutung. Also wird erste eine Bedeutung erzielt, indem man zwei oder mehr Kana aneinander reiht. Genauso wie mit unserem Alphabet. Denn das “a” alleine hat keine Bedeutung. Allerdings, wenn wir noch weitere Buchstaben hinzufügen, zum Beispiel “p”, “f”, “e” und “l”, ergibt es ein Wort, nämlich Apfel. Überdies zeichnen sich die Hiragana dadurch aus, dass sie runde Zeichen sind.

Katakana

Hingegen sind die Katakana eckige Zeichen. Deshalb ist es einfach, die beiden Alphabete voneinander zu unterscheiden. Allerdings sind auch Katakana Silben, und zwar dieselben wie die Hiragana. Das heißt, dass auch die Aussprache dieselbe ist. Das macht das ganze gleich einfacher. Falls du dich jetzt fragst, wozu es denn ein weiteres Silbenalphabet gibt, hier ist die Antwort. Weil Katakana einen anderen Zweck erfüllen. Denn diese Zeichen werden vor allem für Fremd- und Lehnwörter verwendet. Allerdings werden die ausländischen Wörter nicht orthografisch übersetzt, sondern der Aussprache nach.

Zudem werden heute Katakana auch zur Hervorhebung verwendet. Genauso wie wir Wörter kursiv oder fett gedruckt schreiben, um sie hervorzuheben. Außerdem werden Katakana auch zur Lautmalerei verwendet.  Dementsprechend wird Katakana oft in der Werbung oder in Manga verwendet.

Obwohl beide Alphabete gemeinsam verwendet werden, sollte man sie nie in einem Wort vermischen. Zwar kann man Wörter in Hiragana und Katakana im selben Text verwenden, aber nicht im selben Wort. Wenn du Hiragana einmal beherrschst, wirst du es gar nicht schwer finden Katakana zu lernen. Weil ja beide Alphabete aus denselben Silben bestehen.

Kanji

Nachdem du jetzt die lauttragenden Schriften kennengelernt hast, lass uns die dritte Schrift besprechen. Im Gegensatz zu Hiragana und Katakana sind Kanji bedeutungstragende Zeichen. Das heißt, dass jedes Kanji eine Bedeutung hat. Allerdings kann ein Kanji nicht für sich alleine stehen, sondern muss immer mit einem anderen Kanji verbunden werden. Das zeigt sich schon im Namen der Schrift. Denn er setzt sich aus den zwei Kanji 漢 “kan” und 字 “ji” zusammen. Dabei bedeutet “kan” chinesisch und “ji” Zeichen. Also bedeutet Kanji chinesische Zeichen.

Weil die chinesischen Zeichen eine Bedeutung haben, werden sie als Nomen, Verben und Adjektive verwendet. Diesen werden dann Hiragana hinzugefügt, um sie grammatikalisch zu verändern. Das heißt, man kann ein Wort haben, dass aus Kanji und Hiragana besteht.

Da Kanji bedeutungstragend sind, sind sie die schwersten Zeichen zu lernen. Vor allem, weil es so viele gibt. Aber falls du jetzt Lust bekommen hast Japanisch zu lernen, lass dich davon nicht abschrecken. Denn Japanisch lernen macht ungemein viel Spaß.

Wie viele Buchstaben hat das japanische Alphabet?

Im Gegensatz zum deutschen Alphabet, das 26 Buchstaben hat, hat das japanische Alphabet tausende Zeichen. Das liegt daran, dass das japanische Schriftsystem aus drei Alphabeten besteht, wie wir ja schon gesehen haben. Dabei sind Kanji mit der größten Anzahl vertreten.

Zunächst wollen wir aber die Anzahl der Hiragana und Katakana besprechen. Denn die haben nämlich je 50 Zeichen. Wenn du also die beiden Silbenschriften lernen möchtest, musst du dir 100 Zeichen merken. Obwohl das fast viermal so viele sind, wie im deutschen Alphabet, wirst du sie dir schnell merken können. Alles, was du dazu brauchst, ist Hartnäckigkeit und Zeit. Zudem kann man auch Eselsbrücken verwenden, die dir dabei helfen, dir die Zeichen zu merken.

Hingegen wird es etwas dauern, bis du die Kanji beherrscht. Denn es gibt zwischen 40.000 und 50.000 Kanji. Allerdings werden die meisten kaum noch verwendet. Es werden ungefähr 4000 – 5000 Kanji gebraucht. Diese Anzahl wird von gebildeten Japanern beherrscht, wenn auch zum Teil nur passiv. Dabei werden die meisten zum Lesen von literarischen Texten gebraucht. Aber keine Sorge, du musst die nicht alle kennen. Im Alltag brauchst du ca. 2000 Kanji, zum Beispiel um Zeitungen zu lesen.

Zudem wird die Anzahl der verwendeten Kanji immer kleiner. Obwohl man nicht genau weiß warum, wird es vorwiegend auf den Gebrauch von Computern zurückgeführt. Denn aufgrund der vielen elektronischen Schreibhilfen können viele junge Japaner seltener gebrauchte Kanji nicht mehr handschriftlich schreiben. Lesen können sie diese allerdings schon noch. Zudem werden heute auch öfter komplizierte Kanji mit den dazugehörigen Kana erklärt, vor allem in den Printmedien. Diese werden Furigana genannt. Das heißt, man kommt auch, ohne alle 2000 Kanji zu kennen, weiter.

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Deutsche Buchstaben im japanischen Alphabet

Nachdem du jetzt über die drei Schriften der japanischen Sprache Bescheid weißt, nun zum Vergleich vom deutschen und japanischen Alphabet. Zunächst solltest du wissen, dass man nur die Hiragana und Katakana mit dem deutschen Alphabet vergleichen kann. Denn wie wir gesehen haben, stehen die Kanji für ganze Wörter. Außerdem erinnerst du dich sicher, dass Hiragana und Katakana aus Silben und nicht Buchstaben bestehen. Deshalb ist ein eins zu eins Vergleich nicht möglich. Dennoch zeigen wir dir in der nachstehenden Tabelle die jeweiligen Zeichen und deren deutsche Entsprechungen.

Hiragana Katakana Deutsche Silbe
a
ka
sa
ta
na
ha
ma
ya
ra
wa
i
ki
shi
chi
ni
hi
mi
ri
u
ku
su
tsu
nu
fu
mu
yu
ru
e
ke
se
te
ne
he
me
re
o
ko
so
to
no
ho
mo
yo
ro
wo
n

Möglicherweise ist dir aufgefallen, dass am Ende das “n” steht. Es ist das einzige Zeichen, das keinen Vokal enthält.

Lohnt es sich, Japanisch zu lernen?

Lohnt es sich, Japanisch zu lernen?

Mitunter fragst du dich jetzt, ob es sich lohnt, Japanisch zu lernen. Wenn du dich für die japanische Geschichte und Kultur interessiert, ist die Antwort auf diese Fragen, auf jeden Fall. Und wenn du vorhast, nach Japan zu reisen, dann werden dir Japanischkenntnisse auch sehr hilfreich sein. Denn auch wenn du nur ein paar Kanji kennst, wird es dir leichter fallen, dich in Japan zu orientieren. Und eine Reise nach Japan ist jedem zu empfehlen, denn da gibt es so viel zu sehen.

Übrigens lernt man am besten Japanisch mit einem Lehrer oder einer Lehrerin. Und mit der Sprachplattform italki kannst du dir deinen Japanisch-Lehrer selbst aussuchen. Somit lernst du die Sprache im Nu. Fang noch heute mit dem Japanisch Lernen an!

 

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